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Gebäckorchester

flyer

Gebäckorchester

Wann
Fr, 05. Januar 2018 - 21:00 Uhr
Wo
, Königsbrücker 47, 01099 Dresden
Haltestellen
Bischofsweg: 7,8,13
LineUp
Aftershow: St. Pauls within the Walls
Party, Events

Pizza und Pasta fallen einem als erstes zu Italien ein, logisch. Aber gleich danach kommen auch schon Silvio Berlusconi, Bunga Bunga, Beppe Grillo, der Müll in Neapel und die hohe Staatsverschuldung des Landes. Italiens Ruf hat schwer gelitten in den letzten Jahren, La Dolce Vita ist nicht mehr ganz so süß wie einst.

Nur gut, dass es das Adriano Celentano Gebäckorchester gibt, Berlins italienischstes Party-Orchester, das sich um die Ehrenrettung des Landes hinterm Brennerpass bemüht. Elf Musikerinnen und Musiker und einer, der nur zur Hälfte zählt, weil er nicht immer dabei ist, versetzen die Berliner seit sieben Jahren zurück in die Zeit, in der Federico Fellini seine sagenhaften Filme drehte, Gina Lollobrigida die schönste Frau der Welt und das Meer an der Adriaküste noch blau und nicht grün wegen all der Algen war. Die schönsten Lieder und Chansons, die man bei uns Schlager nannte, entstanden in Italien. „Amore Mio“ von El Pasador zum Beispiel, oder „Ti Amo“ von Umberto Tozzi, unverwüstliche Hymnen voller Grandezza, weit entfernt vom deutschen Schlagergewerbe, das sich in den Sechzigern und Siebzigern vor der italienischen Songkunst verneigte und die Gassenhauer aus dem Süden eindeutschte oder Stars wie Milva gleich auf Deutsch singen ließ.

Das Adriano Celentano Gebäckorchester hat diese Klassiker des ItaloPop alle drauf. Und präsentiert sie in seiner ganz speziellen Weise. Bei der Generalprobe für den Auftritt am heutigen Freitag, die im Konzertraum des Acud in Mitte stattfindet, bekommt man schon mal einen Eindruck davon. Auch wenn sich noch niemand in Schale geworfen hat, die Spiellaune nicht durch Ramazotti befeuert wurde und auch kein Gebäck gereicht wird, wie es bei den Konzerten des Orchesters obligatorisch ist. Die Band spielt „Due Nemici Innamorati“, einen Song des heißgeliebten Adriano Celentano, der hierzulande eher als eindrucksvoll brustbehaarter Star mittelschlechter Filme wie „Gib dem Affen Zucker“ bekannt ist, in Italien jedoch vor allem als Rockikone verehrt wird. Sein Ruhm geht weit über den Megahit „Azzurro“ hinaus.

Jemand hat das Gebäckorchester "Die Ramones des Chancons" genannt

Banjo, Bass, Gitarre und Schlagzeug unterfüttern den Song mit einem beatlastigen Grundgerüst, dazu kommen der Klang einer Querflöte und einer Melodica, dann setzen eine Posaune und eine Trompete ein und immer wieder wird ausgiebig in die Kazoo getrötet, eine Art Pfeife, der sich ein herrlich ohrenbetäubendes Gequäke entlocken lässt. Nein, als seichte Schlager interpretiert das Orchester seine Lieblingslieder nicht, eher schon als Italo-Rock’n’ Roll. „Die Ramones des Chansons“, schreibt jemand auf der Facebook-Seite des Orchesters, was es ganz gut trifft. Dazu passt auch, dass sich die Mitglieder der lustigen Truppe am liebsten nach demselben Prinzip anreden lassen, wie es bei den Ramones üblich war. Hießen dort alle mit Nachnamen Ramone, obwohl sie nicht miteinander verwandt waren, nennen sich beim Gebäckorchester alle Celentano.

Wichtig ist dem Orchester, dass es nicht mit einer trashigen Schlagercombo verwechselt wird, die für gute Stimmung im Bierzelt sorgt. „Wir lieben die Lieder echt, die wir singen, da ist keine Ironie im Spiel“, erklärt Sänger Falk Celentano. Was man da neu interpretiere, seien auch unter keinen Umständen Schlager, sondern großartige Chansons. „Leute wie Ennio Morricone und Paolo Conte haben einige dieser Songs geschrieben.“

-Tagesspiegel-

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