oder kostenlos bei uns mitmachen

Ratgeber & Service

image

Pro & Contra Cannabis

Eines der ältesten Medikamente der Erde „Essenzen aus Hanf“.  Bildquelle: nir-design via pixabay

Nach Alkohol ist Cannabis die weltweit stärkst nachgefragte Droge. Seit Jahren setzen sich Aktivisten und Lobbyisten, vor allem in den Vereinigten Staaten, für die Legalisierung der Heil- und Nutzpflanze ein. Im Jahr 2012 gewann die Bewegung schließlich an Schwung, als Colorado den Freizeitkonsum von Marihuana für Erwachsene erlaubte.

Laut einer aktuellen Studie nehmen mehr als 35 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten die Droge regelmäßig zu sich. Seit diesem Jahr ist der Gesundheitsausschuss unserer Bundesregierung an den Erfahrungen, in Bezug auf eine Legalisierung der Pflanze in den USA und Kanada sehr interessiert.

Hanf produziert natürlich mehr als 100 Verbindungen, die Cannabinoide genannt werden. Ob Sativa oder Indica (die beiden Haupttypen der Pflanzengattung), die bekanntesten Verbindungen sind hier Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Diese beiden Cannabinoide verursachen die entspannenden aber auch die euphorischen Empfindungen, die für Cannabis charakteristisch sind. Im Laufe der Zeit hat sich der Anteil dieser Wirkstoffe durch entsprechende Zucht deutlich erhöht. Laut einer Studie der National Library of Medicine hat sich die Potenz des Medikaments verdreifacht. Der THC-Gehalt dieses Krauts ist in nur wenigen Jahren von 4 % auf 12 % gestiegen.

Nach Infos der „National Institutes of Health“ nutzen wir Menschen die Vielseitigkeit von Hanf seit mindestens 3 000 Jahren nicht zuletzt zur Behandlung von Krankheiten. Die „Food and Drug Administration“ hält Cannabis jedoch nicht für sicher und ausreichend wirksam für eine Behandlung von Krankheiten, obwohl das in Cannabis enthaltene Cannabidiol im Juni 2018 sogar für die Behandlung einiger Formen von Epilepsie zugelassen wurde. Im Laufe der Jahre haben Studien gezeigt, dass Cannabis bei der Behandlung bestimmter Krankheiten nützlich sein kann. Ein umfassender Bericht, der letztes Jahr von den „National Academies of Sciences“, „Engineering and Medicine“ veröffentlicht wurde, untersuchte über 10.000 Studien zu den medizinischen Vorteilen und Nebenwirkungen von Cannabis. Eines der Themen des Berichts war die Nutzung von medizinischem Cannabis zur Behandlung von chronischen Schmerzen. Chronische Schmerzen sind die häufigste Ursache für Behinderungen, deren mehr als 25 Millionen Erwachsene betroffen sind.

Mit Drogen gegen Drogenabhängigkeit?

Eine weitere eingehende Untersuchung, die im letzten Jahr in der Zeitschrift „Clinical Psychology Review“ veröffentlicht wurde, zeigte, dass der Konsum von Cannabis Menschen, die von Alkohol oder Opioiden abhängig sind, helfen kann, ihre Sucht zu überwinden. Diese Erkenntnis ist jedoch ebenfalls umstritten. Die National Academy of Sciences berichtet, dass Cannabiskonsum das Risiko von Drogenmissbrauch und -abhängigkeit erhöht.

Depressionen und Belastungsstörung

In der Studie, die veröffentlicht wurde, wurde die komplette wissenschaftliche Literatur über die Verwendung von Cannabis zur Behandlung psychischer Störungen überprüft. Die Autoren trafen auf einige Hinweise, dass Cannabis Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen lindern kann. Sie warnen jedoch davor, dass Cannabis bei einigen anderen psychischen Erkrankungen wie bipolaren Störungen und Psychosen keine geeignete Behandlung darstellt.

Krebs

Oral eingenommene Cannabinoide haben sich als wirksam gegen Übelkeit und Erbrechen erwiesen, die von einer Chemotherapie stammen, und einige weitere Studien haben gezeigt, dass auch das Rauchen von Cannabis diese Symptome lindern kann. Einige Studien an Krebszellen haben gezeigt, dass Cannabinoide das Wachstum von einigen Tumoren verlangsamen oder sie abtöten können. Die erste Studie von Trusted Source, die diese These am Mensch getestet hat, zeigte jedoch, dass die Cannabinoide zwar sichere Therapeutika sind, aber nicht zur Vorbeugung oder Behandlung von Krebs geeignet sind.

Multiple Sklerose und Epilepsie

Die Einnahme von den oralen Cannabinoiden könne die Spastik bei den Menschen mit „Multipler Sklerose“ verbessern. Im Jahr 2018 genehmigte die „Food and Drug Administration (FDA)“ die Verwendung von Medikamenten (Epidiolex) auf Cannabidiol-Basis zur Behandlung von zwei seltenen, schweren und spezifischen Arten von Epilepsie - dem Lennox-Gachot-Syndrom und dem Dravet-Syndrom -, die mit anderen Medikamenten nur schwer zu behandeln sind. Das Medikament, das zur Behandlung dieser Krankheiten eingesetzt wird, enthält gereinigtes CBD, welches gänzlich nicht psychoaktiv ist. Die Zulassung des Medikaments basiert auf Ergebnissen von wissenschaftlichen und klinischen Studien.

News von: Jakob Baumgärtel, 06.10.2022

SHORTNEWS

  • Academie Kloster Eberbach (AKE)

    Die Academie Kloster Eberbach (AKE) ist auch in diesem Jahr (2024) wieder mit vielen Interessenten im Dialog und feiert im Jahr 2025 ihren 20. Geburtstag. Das Team der AKE wurde per Ende März durch neue Vorstandsmitglieder verstärkt. Im nächsten Jahr (2025) feiert die Academie Kloster Eberbach ihren 20. Geburtstag und blickt...mehr
  • Bundesprogramm "JUGEND erinnert" unterstützt Gedenkstätten

    Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat heute gemeinsam mit Außenministerin Annalena Baerbock und Bundesjugendministerin Lisa Paus die Gedenkstätte Sachsenhausen besucht. Bei ihrem Besuch tauschten sie sich mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Bundesprogramms „JUGEND erinnert“ aus, die an der Entwicklung von...mehr
  • Das Schönau-Quartier biegt auf die Zielgerade ein

    Im Schönau-Quartier startet die GWW mit den Arbeiten am dritten und letzten Bauabschnitt. Insgesamt 104 Mietwohnungen, verteilt auf acht Wohnhäuser werden errichtet.   Im Gebiet zwischen der Hermann-Löns-Straße und der Schönaustraße entsteht bereits seit Ende 2018 das neue Schönau-Quartier. In den drei...mehr
  • Omas und Opas wagen das Abenteuer Theater

    Fischer & Frau – für Senioren im Theater kuenstlerhaus43 im Palasthotel   Was da geplant ist, gleicht einer logistischen Meisterleistung, viel Organisation und Kuchenbacken. Ungefähr 40 Senior*innen des Jan-Niemöller-Hauses Wiesbaden sind schon ganz aufgeregt. Am 26. April um 15 Uhr werden am Kochbrunnenplatz drei...mehr
  • Warum in Amerika die Lichter ausgehen

    Da immer mehr Städte und Kommunen in den Vereinigten Staaten völlig pleite sind und deshalb drastisch sparen müssen, wird die Strassenbeleuchtung abgeschaltet. So musste die Stadt Nogales in Arizona 879 Strassenlaternen stilllegen, um Stromkosten zu sparen. Das ist aber noch gar nichts. Die Stadt Santa Rose in Kalifornien hat...mehr