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ElitePartner: Was Social Distancing mit Singles macht – und welche Strategien jetzt ideal sind!

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Gerade Singles sind von der aktuellen Lage besonders betroffen. Abende mit Freunden, Kinobesuche und das Training im Fitness-Studio sind passé, wer alleine wohnt ist sozial stark isoliert. Diplom-Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach berichtet im Interview, was die Situation für Singles bedeutet, welche Strategien gegen die Einsamkeit helfen und wie man die Zeit sogar positiv für sich nutzen kann.

Frau Fischbach, wozu führt eine längerfristige soziale Isolation, wie wir sie aktuell erleben?
Lisa Fischbach: "Ein unfreiwilliger Rückzug aus dem sozialen Leben und das über einen längeren Zeitraum hinweg ist für die allermeisten eine sehr große Herausforderung. Der Bruch mit dem normalen Leben irritiert, da Gewohnheiten von jetzt auf gleich aufgegeben werden müssen und noch keine inneren Konzepte und Ideen vorliegen, wie man mit der neuen Situation umgeht. Dafür braucht es eine hohe psychische Anpassungsleistung, weil auf kein Erfahrungswissen zurückgegriffen werden kann. Wir verfügen also nicht über Strategien zur Bewältigung der gegenwärtigen Situation, was enormen Stress auslösen kann.

Darüber hinaus erleben wir sehr viel Unsicherheit und Ängste im Umgang mit der Corona-Pandemie, Ungewissheit über den Verlauf, aber auch gesundheitliche und nicht selten existenzielle Sorgen. Die erste psychische Reaktion ist in solch einem Fall eine Form von Schockstarre: Man fühlt sich ausgeliefert, handlungsunfähig und hilflos. Doch die meisten erarbeiten sich von Tag zu Tag mehr Handlungssicherheit zurück, entwickeln eine Haltung zum Thema, fühlen, wie Schritt für Schritt Normalität in den Alltag zurückkehrt. Das lässt auch wieder klarer denken."

Und was löst Social Distancing im Besonderen bei Singles aus, die alleine wohnen?
Lisa Fischbach: "Das hängt ganz davon ab, wie zufrieden die Singles sonst in ihrem Leben aufgestellt sind und wie gut sie gelernt haben, für sich zu sorgen – auch in Zeiten ohne Partner. Aber natürlich trifft Singles das Abschneiden vom sozialen Outdoor-Leben auf eine besondere Weise hart, schließlich werden sie mit ihrer Partnerlosigkeit konfrontiert. Viele Singles, besonders Frauen, haben aber eine hohe Single-Kompetenz, die sich aus tragfähigen sozialen Kontakten speist, sie kochen allein für sich und machen es sich gemütlich. Das mag über eine Zeit kompensierend wirken, auch weil intensiver Kontakt über Telefon oder Video geführt werden kann. Doch auf Dauer belastet diese Stille und der aktuell notwendige Rückzug aus der Öffentlichkeit viele – und Gefühle des Alleinseins verstärken sich. Wer vorher als Single unglücklich über sein Leben ohne Zweisamkeit war, kann jetzt gravierende Einsamkeitsgefühle erleben."

Warum fällt es Menschen denn eigentlich so schwer für längere Zeit alleine zu sein?
Lisa Fischbach: "Menschen sind soziale Wesen, die sich durch zwischenmenschliche Beziehungen erleben und spüren. Aus der Forschung weiß man, dass das Fehlen von Kontakt, Austausch und Berührungen zu Einsamkeit und Depressionen führen kann. Schon der Spruch 'Geteiltes Leid ist halbes Leid' verrät, wie erleichternd es ist, sich mit Menschen über Sorgen, Nöte und Gefühle auszutauschen. Wir entwickeln uns in unserer Persönlichkeit weiter, denn wir werden im Dialog mit einem engen Vertrauten oder Partner gespiegelt und angeregt, Perspektiven zu wechseln. Wir erfahren Zuwendung und Resonanz und werden bestätigt, wie wir sind – in unserem Menschsein. In den eigenen vier Wänden ist man mit sich allein, man spricht nicht, man erfährt keine Blicke von anderen, fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht gesehen. Das ist auf Dauer schwierig."

Wie schafft man es, auch in Zeiten von sozialer Isolation ein Gefühl von Gemeinschaft zu bewahren?
Lisa Fischbach: "Da keine Möglichkeit besteht, andere Menschen zu treffen, sollte man sich das soziale Leben auf andere Weise in seinen Wohnraum holen. Die Medienvielfalt bietet viele Möglichkeiten, sich mit anderen auszutauschen, Sorgen und Nöte zu teilen, voneinander zu lernen. Gerade jetzt wächst bei der überwiegenden Mehrheit das Bedürfnis, sich mit anderen über die Auswirkungen von Corona zu unterhalten, sei es, um neues Wissen zu erlangen oder einfach, um das Gefühl zu haben, nicht allein zu sein. In einer Bedrohung von außen steigt die Bereitschaft zur Solidarität im Innen – will heißen: Viele öffnen sich mehr als unter normalen Umständen, sind interessiert an neuen Kontakten und spontanem Austausch. Denn im Moment gibt es ein gemeinsames Thema, egal ob Single, Liierte, groß oder klein, jung oder alt: Wie lebt man in Zeiten von Corona? Das verbindet, auch über Wohnzimmergrenzen hinaus."

Neben dem Gefühl der Einsamkeit stellt sich aktuell ja auch bei vielen in Hinblick auf die Nachrichtenlage ein Gefühl von Panik ein. Welche Tipps geben Sie Singles, um gar nicht erst in Angstzustände zu geraten?
Lisa Fischbach: "Das Thema Coronavirus dominiert die Medienlandschaft und die subjektiv gefühlte monothematische Berichterstattung lässt einen leicht in eine Negativ-Spirale trudeln. Sie verengt den Blick noch mehr auf die dramatische Situation. Besonders belastend ist die Ungewissheit über die Entwicklung der Krise und das fehlende Licht am Horizont. Infolge dessen kann Kontrollverlust erlebt werden, ein entscheidender Trigger für Angst und Panik. Deshalb ist es wichtig, sich aktiv aus dieser Problem-Trance zu befreien, indem man sich bewusst anderen Themen zuwendet. Auch wenn es gegenwärtig beinahe unethisch wirkt, sich mit leichteren Themen zu beschäftigen, ist das genau richtig. Abschalten, sich eine Komödie anschauen, mit Freunden am Telefon lachen, sich Gutes tun oder auch Pläne schmieden, was man alles wieder machen möchte, wenn das Gröbste überstanden ist, sollten feste Bestandteile des Alltags sein. Und an oberster Stelle: Mit anderen Menschen sprechen oder schreiben, das Leben da draußen auch zuhause wieder lebendig spüren."

Können Singles die Krise für sich auch als Chance nutzen? Wenn ja, inwiefern?
Lisa Fischbach: "Wer es als Single schafft, die aktuelle Situation alleine durchzustehen oder sogar positiv für sich zu nutzen, profitiert mehrfach. Nichts gibt mehr Selbstvertrauen als festzustellen: Ich habe das allein geschafft, ich kann mich alleine gut ertragen, ich habe gelernt, wer ich bin und was ich brauche. Sofern es die berufliche Situation erlaubt, kann ich Singles nur raten, die Zeit der Isolation zu nutzen, sich um sich selbst zu kümmern, sich Gutes zu tun, im Rahmen der Möglichkeiten neue Dinge auszuprobieren – aber auch die eigene Situation und eigene Ziele zu reflektieren. Das gilt auch für den Bereich Partnerschaft. Singles haben jetzt die Gelegenheit, sich darauf zu besinnen, was ihnen wirklich wichtig ist und welche Art von Partner sie sich an ihrer Seite wünschen. Wer das weiß, ist gleich viel besser aufgestellt, dann auch die richtige Person zu finden."

Inwieweit kann die Online-Partnersuche gerade jetzt hilfreich sein?
Lisa Fischbach: "Die Möglichkeiten der Online-Partnersuche zu nutzen, macht jetzt aus vielerlei Gründen Sinn. Für viele verstärkt die aktuelle Phase des Innehaltens das Gefühl, sich wieder neu binden zu wollen – ein Motiv, das im stressigen Alltag oft überlagert wird. Im Internet ist die Partnersuche sicher und bequem vom Sofa aus möglich. Auch wenn aktuell alle sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert werden sollen, haben Singles online die Möglichkeit, sich kennenzulernen – statt eines Treffens können Kontakte über Schreiben, Telefonieren oder Video-Dates vertieft werden. Dazu kommt: Angebote wie ElitePartner richten sich an Menschen mit festen Beziehungsabsichten. Hier bietet sich jetzt die Chance, Profilen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, sich noch intensiver kennenzulernen und einander ganz einfach achtsamer zu begegnen. Bis zum ersten Treffen können ohnehin ein paar Wochen vergehen, warum sollten Singles also nicht jetzt starten? Normalerweise rate ich zwar dazu, nicht zu lange mit einem Treffen zu warten, doch in einer Zeit, wo das eben nicht möglich ist, bieten gemeinsam geteilte Zeit und das langsame Kennenlernen etwas Wert- und Reizvolles. Die Renaissance der guten alten Tugenden kann man wahrlich als das Gute am Schlechten dieser Zeit sehen."
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Fischbach!
~

Link zur Online-Version des Interviews im ElitePartner-Magazin:
https://www.elitepartner.de/magazin/finden/was-soc...

Gut zu wissen:

Über ElitePartner
ElitePartner ist die Online-Partnervermittlung für anspruchsvolle Singles auf der Suche nach einer inspirierenden Lebenspartnerschaft. Die Hamburger Marke gehört zu den größten Partnervermittlungen im deutschsprachigen Raum. Seit 2004 bringt ElitePartner über das wissenschaftliche Matching gezielt Menschen mit ähnlichen Lebensstilen, Werten und Einstellungen zusammen. Die sorgfältige Prüfung jeder Anmeldung garantiert einen exklusiven Kreis interessanter Kontakte. ElitePartner wird von der Stiftung Warentest mit „gut“ empfohlen (2/2016) und jährlich mit dem TÜV-Siegel s@fer-shopping ausgezeichnet. Mit dem ElitePartner-Magazin und dem ElitePartner-Forum hat das Unternehmen das größte Portal zu Partnersuche- und Beziehungsthemen geschaffen und erhebt seit 2005 in einer der größten Partnerschaftsstudien Deutschlands, der ElitePartner-Studie, Meinungen und Trends zu Partnerschaft und Liebe.
 

News von: Yvonne Thorwarth, 02.04.2020

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