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Augen auf! Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Raum als weitere Komponente zur Reduktion der Übertragungen von COVID-19.

SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2, Isolat SARS-CoV-2/Italy-INMI1). Elektronenmikroskopie. Quelle:Robert Koch-Institut Berlin

Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Raum als weitere Komponente zur Reduktion der Übertragungen von COVID-19.

Strategieergänzungen zu empfohlenen Schutzmaßnahmen und Zielen (3. Update) Das RKI empfiehlt ein generelles Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) in bestimmten Situationen im öffentlichen Raum als einen weiteren Baustein, um Risikogruppen zu schützen und den Infektionsdruck und damit die Ausbreitungsgeschwindigkeit von COVID-19 in der Bevölkerung zu reduzieren.

Diese Empfehlung beruht auf einer Neubewertung aufgrund der zunehmenden Evidenz, dass ein hoher Anteil von Übertragungen unbemerkt erfolgt, und zwar bereits vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen. Ziel des im Epidemiologischen Bulletin 19/2020 veröffentlichten Artikels ist es, eine kurze Übersicht zum fachlichen Hintergrund der Empfehlung zu geben und zu erläutern, welche Dinge hierbei zu berücksichtigen sind.

Der Hauptübertragungsweg von SARS-CoV-2, dem Erreger von COVID-19, sind feine Tröpfchen aus der Atemluft. Im medizinischen Bereich und in der Pflege ist ein enger physischer Kontakt häufig un-vermeidbar und deshalb gehören der chirurgische Mund-Nasen-Schutz (MNS) und sogenannte parti-kelfiltrierende Halbmasken (FFP2-/FFP3-Maske) zum Standard der im Arbeitsschutz und Infektions-schutz eingesetzten persönlichen Schutzausrüs-tung. Der wesentliche Unterschied zwischen einem MNS und FFP2-/FFP3-Masken besteht nicht nur in der Stärke der Filterwirkung der Atemluft, sondern im Ziel des Einsatzes. Während ein MNS primär an-dere Personen vor feinen Tröpfchen und Partikeln in der Ausatemluft desjenigen schützen soll, der ei-nen MNS trägt (Fremdschutz), ist das Ziel von FFP2-/FFP3-Masken der persönliche Schutz des Trägers vor Infektionen, einschließlich solche, die durch mikroskopisch kleine Tröpfchen (Aerosole) übertragen werden. Dieser Schutz ist von zentraler Bedeutung, um die Gesundheit von medizinischem Personal und Pflegenden zu erhalten und so eine sichere Behandlung und Pflege ohne Infektionsrisi-ko zu gewährleisten. In einer aktuellen Studie konn-te gezeigt werden, dass auch MNS zu einer
relevanten Reduktion der Ausscheidung von Atemwegsvi-ren über die Ausatemluft führt und aus Studien zur Influenza gibt es Hinweise auf eine Reduktion des Ansteckungsrisikos für gesunde Personen in Haus-halten mit einem Erkrankten.1,2Neben anderen Faktoren ist das Fehlen von persön-licher Schutzausrüstung eine Ursache für Ausbrü-che von COVID-19 in Krankenhäusern und in der Altenpflege, die damit die Gruppen mit dem höchs-ten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf treffen und auch zu Erkrankungen bei dringend zur Behandlung und Pflege benötigtem Personal füh-ren. Auch in Deutschland wurden bereits Erkran-kungen bei medizinischem Personal berichtet, das in den 14 Tagen vor der Erkrankung in einer medi-zinischen Einrichtung tätig war (unter den nach IfSG übermittelten COVID-19-Fällen waren min-destens 5.300 Personen in medizinischen Einrich-tungen gemäß § 23 Abs. 3 IfSG tätig; Lagebericht vom 11.4.2020). MNS und FFP2-/FFP3-Masken sind ein essenzieller Bestandteil einer sicheren Arbeits-situation in Krankenhäusern und bei der Pflege von Erkrankten und hilfsbedürftigen Menschen und müssen prioritär in diesen Bereichen eingesetzt werden. Noch immer kommt es weltweit zu Engpäs-sen in Bezug auf die Verfügbarkeit von persönlicher Schutzausrüstung, weshalb eine maximale Steige-rung der Produktion auch durch in Deutschland an-sässige Firmen notwendig ist, um Übertragungen zu verhindern und Leben zu retten.

Kommerziell und privat hergestellte MNB bestehen meist aus handelsüblichen, unterschiedlich eng ge-webten Baumwollstoffen und entsprechen in ihrer Funktionsweise am ehesten einem MNS. Sie sind je-doch keine Medizinprodukte und unterliegen nicht entsprechenden Prüfungen oder Normen. Die Filter-wirkung von MNB auf Tröpfchen und Aerosole wur-de nur in wenigen Studien untersucht und war im Vergleich zu medizinischem MNS geringer.3 MNB werden aufgrund der Heterogenität der Materialien und fehlenden Daten zur individuellen Schutzwir-kung in Studien in Deutschland nicht für den Ar-beitsschutz empfohlen. Wichtig ist, dass bei einem Hustenstoß sowohl die Filterwirkung von MNS als auch von MNB reduziert ist, d. h. dass eine (Selbst-)Isolation symptomatisch Erkrankter unabhängig vom Einsatz von MNB trotzdem erforderlich bleibt.

Weitere Details und Infos: https://www.rki.de sowie www.rki.de/covid-19 sowie www.rki.de/infektionsschutz
 

News von: Robert Koch-Institut-Newsletter zu aktuellen Infektionsschutzthemen 17. April 2020, 25.04.2020

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