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Qualitative hochwertige Autoersatzteile lieber günstig online kaufen

Besuch in der Werkstatt Bildquelle: AutoritetKHV via pixabay

Der Handel mit Ersatzteilen boomt. Das ist kein Wunder, denn jährlich werden in Deutschland rund drei Millionen Fahrzeuge neu zugelassen. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Pkw liegt zwischen zehn und elf Jahren. Immer wieder brauchen die laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mehr als 47 Millionen Pkw eine kleine oder große Reparatur. Defekte Teile müssen durch neue ersetzt, Reifen und andere Verschleißartikel gewechselt sowie Öle und dergleichen ausgetauscht werden.

Wer in letzter Zeit sein Auto in der Werkstatt hatte, musste feststellen, dass die Preise kräftig angezogen haben. Nach Aussagen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verteuerten sich die Ersatzteile allein im Zeitraum von August 2021 bis August 2022 um acht Prozent. Inflation und steigender Energie- und Rohstoffpreise sei Dank.

Viele Hersteller haben zum Jahreswechsel wieder an der Preisschraube gedreht. Kompletträder kosten nun im Schnitt 8,5 Prozent mehr, Originalzubehör wie Fußmatten 6,5 Prozent und Motoröl bis zu acht Prozent. Dem Branchenmagazin autohaus.de zufolge sind Ersatzteile für Pkws von VW und Seat um durchschnittlich sieben Prozent teurer geworden. Audi nimmt sechs Prozent mehr, Škoda 6,4 Prozent. Mercedes-Benz hat die Preise um drei Prozent angehoben. Die Volkswagen Original Teile Logistik GmbH (OTLG) begründet die Verteuerung „mit dem anhaltenden weltweiten Anstieg der Rohstoffkosten in den letzten zwölf Monaten, zum Beispiel für Aluminium, Kupfer und Stahl, sowie steigenden Preisen auf dem Energiemarkt.“

Bis zu 30 Prozent Ersparnis

Damit geht ein Trend weiter, den der GDV seit 2013 beobachtet. Die Kosten für Autoersatzteile steigen kräftig und im Durchschnitt stärker als in anderen Gebieten des täglichen Lebens. So erhöhte sich der Verbraucherpreisindex – der die allgemeine Inflation misst – von 2013 bis 2022 um 22 Prozent. Ersatzteile zogen um mehr als 55 Prozent an. Für die Analyse haben Ingenieure und Statistiker jährlich die Ersatzteilpreise für 20 Fahrzeugtypen recherchiert. Kofferraumklappen beispielsweise seien seit 2013 um fast 73 Prozent, Rückleuchten sogar um 79 Prozent teurer geworden. Der Verband geht davon aus, dass die Reparaturkosten auch wegen der Zunahme elektronischer Assistenzsysteme weiter steigen werden. Gingen etwa Windschutzscheiben zu Bruch, müssten auch Kameras und Sensoren getauscht und die Systeme neu eingestellt werden. Dies verteuere den Austausch um etwa 30 Prozent. „2021 kostete ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Schnitt 3.375 Euro, rund acht Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. 2013 waren es noch 2.400 Euro. Die Versicherer geben die Kosten natürlich an ihre Kunden weiter, die dann mehr für ihre Policen zahlen müssen.


Achsvermessung nach einer Karosserieinstandsetzung immer der letzte Akt. Bildquelle: J. P. Raak via pixabay

Doch was können Pkw-Besitzer tun, um ihre Ausgaben überschaubar zu halten? Sparen lässt sich bei der Auswahl der Werkstatt. Während in Niederlassungen von Automarken ein Stundenlohn zwischen 120 und 200 Euro verlangt wird, arbeiten freie Werkstätten für 60 bis 100 Euro die Stunde. Handwerklich Begabte können einiges selber schrauben. Auch Autoteile sind auf dem freien Markt wesentlich günstiger. Die Zulieferer bieten dort Produkte an, die sie so oder ähnlich auch an die Kfz-Hersteller liefern.

Der einzige Unterschied besteht meist darin, dass das Markenlogo fehlt. Ersatzteile aus dem Internet sind eine gute Alternative zu teuren Originalteilen. In der Regel ist eine Ersparnis von 20 bis 30 Prozent drin. Obwohl es sicher immer wieder schwarze Schafe gibt, ist der überwiegende Teil der Onlinehändler seriös und verkauft qualitative Ersatzteile preisgünstiger. Ob es sich um einen etablierten Lieferanten aus Deutschland handelt oder einen windigen Webshop, meist mit Sitz im Ausland, lässt sich oft schnell herausfinden. Generell gilt: Vorsicht bei extrem billigen Angeboten und langen Lieferzeiten. Auch sollte der Anbieter im Impressum seine Postanschrift nennen und über die Geschäftsbedingungen informieren und immer gut, wenn er eine vernünftige Bewertung, beispielsweise von Trustpilot vorweisen kann.

Meist namhafte Zulieferer

Die Onlinesuche ist selbst für Laien einfach. In der Regel hat der Kunde zwei Möglichkeiten: die Suche nach Fahrzeugmarke und Modell oder die Auswahl nach Schlüsselnummer. Bei Ersterer sind Hersteller, Modellreihe und Fahrzeugtyp relevante Angaben, um die Kfz-Teile entsprechend zu filtern. Bei der Schlüsselnummer handelt es sich um einen Code aus dem Fahrzeugschein beziehungsweise der Zulassungsbescheinigung Teil I. Die HSN- und TSN-Nummer identifizieren das jeweilige Fahrzeug eindeutig. Hat der Kunde bestellt und die Ware kommt beschädigt an, greift der gesetzlich verankerte Anspruch auf Gewährleistung. Der Käufer kann entweder die Lieferung eines neuen Ersatzteiles oder die Rückerstattung des Kaufpreises verlangen.

Apropos Garantie: Auf Gebrauchtteile gibt es mindestens ein, auf Neuteile zwei Jahre Gewährleistung – egal, ob die Teile beim Händler vor Ort oder im Internet gekauft wurden. Und auch dabei spielt das Markenlogo keine Rolle. Hinter den meisten Nachbauteilen finden sich ohnehin namhafte Zulieferer wie Continental, Bosch oder Valeo. Übrigens: Im Handel wird zwischen Original-, Ident- und Nachbauteilen unterschieden. Originalteile werden vom oder für den Kfz-Hersteller gefertigt und stehen mit dessen Marke direkt in Verbindung. Identteile stammen meist vom gleichen Zulieferer, werden allerdings nicht unter der jeweiligen Automarke vertrieben. Nachbauteile sind Ersatzteile, die von Drittanbietern parallel produziert werden. (cof)

News von: Jakob Baumgärtel, 19.01.2023

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