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Digitalisierung in Neuss

Interview mit Alan von Buch

Neusser Privatschule

Interview Digitalisierung in Neuss Gesprächspartner: Alard von Buch Intro Sehr geehrter Herr von Buch; vielen Dank zunächst einmal, dass Sie sich die nötige Zeit für ein kurzes Interview nehmen! Wir interessieren uns heute insbesondere dafür, wie es an der Neusser Privatschule um die Digitalisierung bestellt ist – ein Thema, das in seiner Entwicklung dank Corona unverhoffte Beschleunigung erfahren hat und dadurch mit ganz neuen Herausforderungen verbunden ist.

Interview Digitalisierung in Neuss Gesprächspartner:   Alard von Buch

    Sehr geehrter Herr von Buch; vielen Dank zunächst einmal, dass Sie sich die nötige Zeit für ein kurzes Interview nehmen! Wir interessieren uns heute insbesondere dafür, wie es an der Neusser Privatschule um die Digitalisierung bestellt ist – ein Thema, das in seiner Entwicklung dank Corona unverhoffte Beschleunigung erfahren hat und dadurch mit ganz neuen Herausforderungen verbunden ist.

    
Können Sie uns beispielhaft durch eine Stunde digitalen Unterricht führen? Wie sehen die typischen Abläufe aus und wie anspruchsvoll war es, diese überhaupt erst einmal zu etablieren?  
  Basis für den Online Unterricht ist das Programm Teams von Microsoft. Teams gehört zum Paket Office365 für Bildungseinrichtungen. Dafür werden alle Schüler und Mitarbeiter als Nutzer angelegt, erhalten einen Zugang, eine Lizenz und werden den entsprechenden Teams=Klassen zugeordnet. Jedes Team (Klasse) hat beliebig viele Kanäle. Jeder Kanal entspricht einem Unterrichtsfach.   Der Unterricht findet dann auch online genau nach Stundenplan statt. So muss sich jeder Schüler in der ersten Stunde in dem entsprechenden Kanal seines Teams melden (per „Daumen hoch“ Emoji). In der Regel begrüßt der Lehrer alle Schüler per Video Call, führt dann in die Stunde ein und bearbeitet das aktuelle Thema.  

Welche technischen Mittel, welche Programme kommen dabei zum Einsatz?
    Neben den Microsoft Office Programmen Teams und One Drive kommen auch Word und evtl. Excel zum Einsatz. Auf den mobilen Geräten sind es die entsprechenden Apps. Teilnehmen kann man per PC, Laptop, Tablet oder Handy. Egal ob Android oder iOS. Natürlich ist eine stabile Internetverbindung notwendig.  
  
Wer ist für die Koordination zwischen Schülern und Lehrkräften verantwortlich?
  Jeder Lehrer organisiert seine Stunden, genau wie im Präsenzunterricht. Die Lehrer werden von der Schulleitung koordiniert, ganz klassisch wie auch im realen Lehrerzimmer. Das Sekretariat kommuniziert , welche Schüler online im Präsenzunterricht dazu geschaltet werden. Das nennen wir dann Hybrid-Unterricht. Die Schnittstelle ist auch hier die Software von Microsoft. Darum kümmert sich die IT zusammen mit mir.
  
Wie groß sind die Klassen in etwa, wenn die digitale Unterrichtsstunde angeläutet wird?
Die Klassenstärke beträgt zwischen 6 und 18 Schüler, jede Woche sind zusätzlich Hospitanten zu Gast, die eine Woche lang am Schulalltag teilnehmen. Größere Klassen werden geteilt, so dass sich eine gute Lernumgebung bildet.
 

 Zumindest theoretisch haben Schüler und Schülerinnen ja umso einfacher Zugriff auf Google und co., um sich Lösungen leicht zugänglich zu machen. Grundsätzlich wird der digitale Unterricht nach denselben Regeln abgehalten wie der Präsenzunterricht. Es gilt die Schulordnung. Man muss sich abmelden für den Toilettengang, wer nicht online ist, wird angerufen und ggfls. als fehlend vermerkt.   Google kann als Recherchemittel in den Unterricht eingebaut werden, z.B. um Grundlagen zu einem Thema zu ermitteln. Dabei kann man lernen, wie die Ergebnisse gewertet werden bzw. Quellen hinsichtlich der Zuverlässigkeit etc. bewertet werden können. Unsere erfahrenen Lehrkräfte durchschauen sofort, wer die Hausaufgaben googelt und wer sie selbst anfertigt. Die Bearbeitung von Aufgaben wird über ein Aufgaben-Tool geregelt. Hier werden Aufgaben an die entsprechenden Schüler / Teams gestellt und auch dort wieder eingesammelt. Das geschieht alles online, im besten Falle ohne Ausdrucke etc. Die Bearbeitung kann zeitlich limitiert werden.
  
Was könnten andere Schulen im Bereich der Digitalisierung im Unterricht von Ihnen lernen?  
Viele Schulen mit denen wir gesprochen haben befürchten einen sehr hohen Aufwand, Überforderung der Mitarbeiter, fehlende technische Ausstattung etc. Wir hatten diese Ängste auch, wenn auch nur kurz. Wir haben festgestellt, dass diese Ängste unbegründet sind, da die Mitarbeiter sehr schnell und engagiert einen Einstieg in das Thema gefunden haben. Die öffentlichen Schulen unterliegen dabei aber ganz anderen Zwängen, sie werden vom städtischen Schulamt koordiniert und sind nicht so flexibel, wie es eine kleine, inhabergeführte Schule sein kann.  


Wie würden Sie grundsätzlich die Zielgruppe der Neusser Privatschule beschreiben; für wen eignet sich Ihr Angebot besonders gut?
Eine kleine Schule mit kleinen Klassen eignet sich grundsätzlich für jeden Schüler, die Lernumgebung ist familiär, übersichtlich und individuell. Wir nehmen Schüler auf, die hinsichtlich ihres Potentiales einem Gymnasiasten entsprechen. Es gibt Schüler, die ihr Potential in der großen Klasse einer öffentlichen Schule nicht abrufen können, da die Lernumgebung für ihn nicht optimal ist. Das Aufnahmeprozedere sieht nach dem ersten Kennenlernen eine einwöchige Hospitation vor, der Schüler nimmt am regulären Unterricht (ggfls. auch online) teil. Im Anschluss wird eine Einschätzung (soweit das möglich ist) mit den Eltern besprochen und dann die weitere Vorgehensweise festgelegt. Schüler, die schulmüde waren, sich gemobbt fühlten, nicht gefördert wurden, unter lauten, großen Klassen gelitten haben sind ein Teil der Zielgruppe. Der Großteil sind Schüler, die gerne die optimalen Bedingungen nutzen möchten. Der dritte Teil sind Schüler, die besondere Bedingungen mitbringen. Diese benötigen evtl. eine besondere Unterstützung, da sie sportlich ein Talent besitzen, was ihnen die Möglichkeit gibt, parallel zur Schule auch diese Karriere zu verfolgen. Dabei ist es dann notwendig, dass mehrfach im Jahr die Teilnahme an Wettkämpfen, Trainings etc. organisiert werden muss. Für den Zeitraum der örtlichen Abwesenheit eignet sich der Online-Unterricht, Stellung von Aufgaben etc. damit die Schulpflicht gewahrt wird. In den letzten Jahren haben wir zB. Segler, Pferdesportler in diversen Disziplinen, Schwimmer, Gewichtheber und Motorsportler begleitet, die z.T eine erfolgreiche sportliche Karriere gestartet haben.

 
Wo liegt die Abiturientenquote auf der Neusser Privatschule in etwa?
Die Klasse 13 besteht aus ca. 10 bis 15 Schülern. Dabei bestehen alle Schüler das Abitur, die unser Angebot annehmen und sich auf die Prüfungen vorbereiten lassen. Es gibt aber immer wieder auch Schüler, die evtl. nach der Klasse 11 oder 12 zu dem Entschluss kommen, dass der Beginn einer Ausbildung eher zu der Lebensplanung passt als der Weg zum Abitur und dann zu einem Studium.  

Zu guter Letzt: Haben Sie an der Neusser Privatschule schon prominenten Schülern oder Schülerinnen zum Abitur verholfen?
Es wurde in der Vergangenheit immer wieder mal über David Schumacher berichtet, der seine Schulzeit bei uns verbringen durfte. Wir haben ihn bei dem Aufbau seiner Karriere begleitet und parallel sehr erfolgreich auf seinen Schulabschluss vorbereitet. Dabei lag die Priorität auf dem schulischen Erfolg. David hat diese Doppelbelastung hervorragend gemeistert, wir freuen uns sehr, dass er sportlich so erfolgreich ist. Auch jetzt betreuen wir schon die nächste Generation von Motorsportlern.                    

News von: Robert Gutowski, 12.03.2024

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