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NEWS - Regional

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Interview mit Hubertus Brand (Verein Ausgehen in Dortmund und Road Stop Dortmund)

Der Dortmunder Hubertus Brand stammt aus einer berühmten Brauerei Familie, die über 100 Jahre Brauereigeschichte in Dortmund geschrieben hat. Er ist ehemaliger Gründer legendärer Gastronomiekonzepte auf dem ehemaligen THIER-Gelände, das damals ein Partymagnet im Ruhrgebiet war. Hubertus ist aktuell als Geschäftsführer des Road Stop Dortmund, Münster, Mettmann und Wuppertal aktiv und außerdem Vorstandsvorsitzender von Ausgehen in Dortmund eV, ein Netzwerk lokaler Gastronomen in Dortmund. In seiner privaten Zeit ist er leidenschaftlicher Triathlet und Kite Surfer.



Hallo Hubertus. Ausgehen in Dortmund - wird das ab diesem Frühjahr wieder möglich? Wie siehst Du die Perspektive für die Gastronomie und auch das Nachtleben 2021?

Ich glaube an den Sommer. Jetzt ist es noch zu früh eine Aussage zu treffen. Die Pandemie entwickelt sich täglich anders und es spielen mittlerweile viele Faktoren mit hinein. Ein geregeltes Corona konformes Terrassengeschäft sehe ich im Sommer bei gutem Wetter. Ein Nachtleben mit Party ?s sehe frühesten zum Ende des Jahres.



Das Essen auswärts, mit Freunden etwas trinken - wenn Menschen momentan etwas nennen, was sie am meisten vermissen, sind das oft die Punkte. Warum ist Gastro so wichtig für uns alle?

Die Gastronomie ist ein Ort der Begegnung und der Freude an vielem. Unsere Leben spieltsich auch außerhalb unseren „eigenen vier Wände“ ab. Und da kreiert gerade die Gastronomie immer neue Orte wo sich die Gesellschaft treffen kann. Offene Orte wo jeder hin gehen kann mit einer gastronomischen Versorgung. Das können die „eigenen vier Wände“ nicht erfüllen. Deshalb ist die Sehnsucht nach der Gastro so groß.



Viele Gastronomen klagen, dass Angebote „to go“ den Restaurantbetrieb nicht annähernd ersetzen können. Was sind die Schwierigkeiten?

Ein Restaurant ist nicht für „to go“ gebaut worden. Das „to go“ Geschäft hat andere Anforderungen als das normale Restaurant. Vom verpacken, bis hin zu der Frage wie kommt das Essen warm zum Kunden, hat sich ein Gastronom nie wirklich mit beschäftigen müssen. Das sind komplett neue Anforderungen und deshalb ist es nicht leicht so etwas umzusetzen.



Hubertus, zum Jahresbeginn gab es Schlagzeilen, als das Road Stop mit „That`s Amore“ in Wuppertal neu auf einen Pizza-Lieferdienst gesetzt hat. Was sagst Du heute zu dem Projekt?

Die -Pizzeria by Road Stop- „That ?s Amore“ ist ein weiteres Gastro Konzept an unserem Road Stop Standort in Wuppertal. Konkurrenz belebt das Geschäft heißt es ja und deshalb machen wir uns unsere Konkurrenz lieber selbst. Die Pizza ist sehr gut für das „to go“ und Lieferdienst Geschäft. Durch die Pizzeria Eröffnung merken wir, dass unser Gast jetzt ein umfängliches Angebot mit den top Lieferprodukten Burger und Pizza hat und dies auch gerne bestellt.



Nicht nur die Gastronomen und Veranstalter, sondern auch Mitarbeiter, Zulieferer, Dienstleister haben ein Jahr Krise mit viel Auf und Ab hinter sich. Was hat die Pandemie mit den Menschen gemacht?

Das ist eine ganz schwere Frage. Jeder Mensch versucht so gut wie möglich durch die Pandemie zu kommen. Bei den Menschen gibt es bestimmt alle Facetten der Veränderung.Was die Pandemie dann wirklich mit den Menschen gemacht hat werden wir erst in den nächsten Monaten sehen, wenn wieder etwas Normalität hinzukommt.



Welche Erfolge konntet Ihr gemeinsam in den letzten Monaten erzielen? Ist es nicht nur bei Worten geblieben?

Nach dem ersten Lockdown haben wir unsere langjährigen Vorschläge für eine Verbesserung von Nightlife und Gastronomie in Dortmund noch mal verstärkt in die Dortmunder Politik getragen. In der Krise hat uns jetzt die Dortmunder Politik gehört und eswurden plötzlich viele Forderungen möglich: Abschaffung der Sperrzeit, Wegfall der Sondernutzungsgebühren bis auf weiteres, Wegfall der Vergnügungssteuer, es gibt zukünftig einen Nachtbeauftragten bei der Stadt Dortmund, ein "Dortmunder Club Fonds" wurde eingerichtet wo jetzt konkrete Projekte mit Geld gefördert werden können. Wir werden als wichtiger Wirtschafts- und Kulturfaktor für Dortmund wahrgenommen.



Gastronomen und Veranstalter haben zumindest den Ruf Individualisten zu sein. Hast Du mit dem Verein „Ausgehen in Dortmund“ Solidarität erlebt?

Es wird auf jeden Fall wieder viel mehr untereinander kommuniziert. Gemeinsame Aktionen wurden geplant und durchgeführt. Ich glaube schon, dass wir wieder enger zusammen gekommen sind.



Womit können wir der Gastronomie aktuell am meisten helfen?

Macht einfach weiter so.



Vielen Dank für unser Gespräch! Wir hoffen auf das Ausgehen in Dortmund.

News von: Daniel Nagy, 19.03.2021

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